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INQA-Leitfaden zum Screening Gesundes Arbeiten

Der Leitfaden Screening Gesundes Arbeiten (SGA) dient zur Durchführung von Beobachtungsinterviews im Rahmen der betrieblichen Gefährdungsbeurteilungen. Er richtet sich vor allem an Führungspersonen, an Fachkräfte für Arbeitssicherheit sowie an Vertreter von Arbeitnehmerinteressen. Sie können mit dem Leitfaden Arbeits- und Gesundheitsschutz im Betrieb sowohl anlassbezogen als auch präventiv umsetzen sowie den gesetzlichen Pflichten in Sachen Sicherheit und Gesundheit nachkommen.

Das SGA folgt den in der Gemeinsamen Deutschen Arbeitsschutzstrategie (GDA) im Juni 2008 vereinbarten sieben Handlungsschritten zur Gefährdungsbeurteilung. Ziel des Leitfadens ist die Verminderung von Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems bei Beschäftigten mit unterschiedlichen Tätigkeitsprofilen aller Branchen. Soll dieses Ziel erreicht werden, müssen Arbeitgeber und Arbeitnehmer partnerschaftlich und jeder in seiner Verantwortung daran arbeiten. Konkret heißt das: Die Arbeitgeber sind gefordert, gesundheitsförderliche Arbeitsbedingungen anzubieten, die einen gesunden Rücken ermöglichen. Auf der anderen Seite sind aber auch die Beschäftigten gefordert, sich rückengerecht und gesundheitsbewusst zu verhalten.

Das SGA hat nicht nur die „klassischen Rückenkiller“ wie beispielsweise Heben und Tragen, Dauersitzen und Dauerstehen im Blick. Das Instrument widmet sich auch den psychischen Fehlbelastungen im Beruf und trägt damit neuen arbeitswissenschaftlichen Erkenntnissen Rechnung. Denn diese besagen, dass psychische Fehlbelastungen nicht nur zur psychischen Erschöpfung bis hin zum Burnout führen, sondern auch Beschwerden im Bereich des Muskel-Skelett-Systems (mit-) verursachen.

Der Leitfaden besteht aus drei Teilen:

  • Der erste Teil führt in die Handhabung des Instruments ein und gibt einen Überblick über alles Notwendige, was Sie wissen müssen, wenn Sie das Instrument in der betrieblichen Praxis nutzen wollen, also z. B. Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten, Ablauf, benötigte materielle und personellen Ressourcen etc.
  • Der zweite Teil besteht aus dem eigentlichen SGA-Beobachtungsinterview, mit dem die Arbeitsbedingungen in den Betrieben im Rahmen von Interviews ermittelt werden. Die Ergebnisse dienen den Betrieben dann als Grundlage für die Gefährdungsbeurteilung.
  • Der dritte Teil enthält den Wissensspeicher. Hier werden mögliche Defizite bei der Arbeitsplatzgestaltungsowie daraus resultierende Gesundheitsrisiken genannt. Weiterhin werden die Fragen des SGA-Beobachtungsinterviews mit Blick auf das angestrebte Arbeitsschutzziel erläutert und allgemeine Lösungsansätze für häufig auftretende Probleme vorgestellt.

Der Leitfaden wurde gemeinsam mit dem Institut für Arbeits-, Organisations- und Sozialpsychologie der TU Dresden in den Jahren 2004 bis 2008 entwickelt.

Hier geht es zum Leitfaden Screening Gesundes Arbeiten – SGA.